Ingrid Bachér

Ingrid Bachér, geboren am 24. 9. 1930 in Rostock, aufgewachsen in Berlin, Studium an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater. Seit 1949 journalistische Tätigkeit, Reisen nach Finnland und Südamerika, sechsjähriger Aufenthalt in Rom, danach freie Schriftstellerin in München; ab 1958 Teilnahme an Tagungen der Gruppe 47. Sie ist verheiratet mit dem Maler Ulrich Erben, hat drei Kinder; Bachér lebt in Düsseldorf. Ab 1982 Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland, von Mai 1995 bis November 1996 Präsidentin des westdeutschen PEN. Sie plädierte für eine behutsame Verständigung und spätere Vereinigung beider deutscher PEN-Zentren unter bewusster Respektierung der je eigenen Geschichte. Die anhaltend unversöhnlichen Auseinandersetzungen um die Modalitäten des Zusammenschlusses bewirkten im November 1996 Bachérs Rücktritt. Von 2002 bis 2004 war sie Vorsitzende der Heinrich-Heine-Gesellschaft. Seit 2013 ist sie Ehrenmitglied der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft, seit 2022 (Gründungs-)Mitglied des PEN-Berlin.

*  24. September 1930

von Wilhelm Heinrich Pott

Essay

„Eine Erzählerin der Nuance“ – so hatte Karl Krolow in seiner Besprechung von „Woldsen oder Es wird keine Ruhe geben“ 1982 die Autorin Ingrid Bachér charakterisiert. Walter Hinck verwies im gleichen Zusammenhang auf die „gepflegte, alles Schroffe meidende Sprache der Erzählerin (…), deren Gefahr eher in der kostbaren, schönschreiberischen, als in der überspitzenden Formulierung liegt“. Vorsichtiges und genaues Erzählen, ...